Dass Storl besonders dem
Grünen Volk, den Pflanzen verbunden ist, hat sich sicher rumgesprochen. Seine
Bücher werden bestens verkauft und viele Menschen lassen sich von ihm
inspirieren, vor der Tür mal genauer auf das Grün zu schauen.
Neben Veröffentlichungen zu
Shiva oder dem Bären als uraltem schamanischen Krafttier sind es die Monografien
zu Pflanzen, für die er bekannt ist. Stets ist es in seinen Publikationen eine
Auswahl von Pflanzen, die vorgestellt wird, aus ethnobotanischer und kultranthropologischer
Sicht, jeweils reich durchsetzt mit eigenen Erfahrungen. Neben den
theoretischen Erörterungen ist Storl nämlich auch Praktiker in der Anwendung
von Pflanzen gegen größere und kleinere Zipperlein; auch hierien vielen
Menschen Vorbild.
Der 1942 geborene Pflanzenversteher
bleibt seinem „Rezept“ auch im hier vorgestellten Werk, Mit Pflanzen verbunden.
Meine Erlebnisse mit Heilkräutern und Zauberpflanzen, treu.
Da wäre beispielsweise die Geschichte von seinem Schlüsselbeinbruch nach einem Rennradunfall. Storl kurierte, nachdem sich eine operative Therapie im Krankenhaus als wesentlich zu teuer herausstellte, die Fraktur in Eigenregie mit einem Ruckackverband und zweimal täglich gewechselten Umschlägen mit zerstoßener Beinwellwurzel. Und das passte gut und ist, wen wunderts, in der Volksmedizin seit langem verankert.
Da wäre beispielsweise die Geschichte von seinem Schlüsselbeinbruch nach einem Rennradunfall. Storl kurierte, nachdem sich eine operative Therapie im Krankenhaus als wesentlich zu teuer herausstellte, die Fraktur in Eigenregie mit einem Ruckackverband und zweimal täglich gewechselten Umschlägen mit zerstoßener Beinwellwurzel. Und das passte gut und ist, wen wunderts, in der Volksmedizin seit langem verankert.
Hohes Ansehen genießt auch
die Goldrute in ihrer Heilkraft. Von ihr sind verschiedene Varianten zu finden,
am häufigsten ist mittlerweile wahrscheinlich die Kanadische Goldrute. Storl
erzählt von ihr als bedeutendem Nierenheiler, deren Gebrauch als Tee oder
Kaltwasserauszug er schon sehr früh in seinen Selbsthilfekoffer einsortierte.
Schon bei Tabernaemontanus, der im 16. Jahrhundert über den Gebrauch von
Kräuten schrieb, findet sich der Hinweis auf die Heilwirkung bei allen
möglichen Blasen- und Nierenerkrankungen. Später lernte Storl dann, dass auch
die Indianer Nordamerikas sehr wohl mit den Heilwirkungen der Pflanze bekannt
sind. Dass eine Überdosierung genau den gegenteiligen Effekt hervorrufen kann,
nämlich eine Nierenkolik, auch davon erzählt Storl.
Sogar mit infektiösen Schwergewichten
wie der Lyme-Borreliose können Pflanzen therapeutisch umgehen, zumindest
flankierend mit wohl ausgezeichnetem Erfolg. So hat Storl sich mit der Karde
geheilt, was er eindrücklich schildert. Zu diesem Thema hat er bereits ein
eigenständiges Buch veröffentlicht, Borreliose
natürlich heilen: Ethnomedizinisches Wissen, ganzheitliche Behandlung und
praktische Anwendungen, erschienen im AT Verlag.
Vermutlich eine der ältesten
Schamanenpflanzen, von denen Storl berichtet, ist der Beifuss. Schon die
Neandertaler haben ihre Toten auf diese Pflanzen gebettet, was nahelegt, dass
der Übergang in die nächste Welt erleichtert werden sollte. Weltweit findet
sich, neben den zeitgenössischen Zeugen, die Verwendung von Beifuss als Heil-
und besonders als Räucherpflanze, da ihm nachgesagt wird, schlechte Geister
fernzuhalten.
Neben den hier kurz
besprochenen Pflanzen bietet das Taschenbuch erhellende Beiträge zum Engelwurz,
zum Huflattich, zur Schafgarbe, zur Tollkirsche und zum Hanf.
Dass Storl ein äußerst
unterhaltsamer und humorvoller Schreiber ist, muss nicht weiter hervorgehoben
werden; die letzgenannten Pflanzenporträts sind aber dennoch besonders, nicht
zuletzt wegen der visionären Kraft, die diesen Pflanzen innewohnt und den sehr
speziellen Erfahrungen, die der Autor mit beiden gemacht hat.
Insgesamt ist es wieder ein
verlässlich sehr gutes Buch von Storl, informativ, unterhaltsam und
inspririerend. Das Frühjahr kann kommen, die Kräutersammelsaison beginnen.